Voraussetzungen für die Einführung von Predictive Maintenance Management Strukturen
Eine Einschätzung von Der-Facility-Manager Peter Schmidt* www.der-facility-manager.com
In vielen Unternehmen in Deutschland wird zurzeit die Einführung von Predictive Maintenance für Produktionslinien (und Gebäude(technik)) diskutiert. Grundsätzlich macht dies Sinn, für eine Implementierung gibt es dabei vorab ein paar Überlegungen zu tätigen: Die Einführung von Predictive Maintenance Management Strukturen eignet sich insbesondere für Unternehmen die nachfolgende Rahmenbedingungen erfüllen:
- Es sind bereits (umfassende) Erfahrungen mit „klassischen“ Methoden von Wartungsmanagement Strukturen vorhanden:
Insbesondere auf der personellen Ebene sind umfangreiche Vorerfahrungen mit strukturierten Wartungsmanagement Systemen von Vorteil. Auf der Basis einer bereits diesbezüglicher Erfahrungen lassen sich Schritt für Schritt die nächsten Ebenen im Wartungsmanagement erarbeiten. Dabei sind insbesondere auch die Verarbeitung und Auswertung von im Wartungs-Instandhaltungsprozess gesammelten Daten von Bedeutung.
- Technische Voraussetzungen sollten gegeben sein:
In vielen Betrieben werden die Wartungs- und Instandhaltungsprozesse, wenn EDV gestützt, nach wie vor mit recht einfachen Tools wie z.B. Excel oder auch in einem sehr grob granulierten SAP Modul gesteuert. Bei einem direkt Einstieg in ein technologisch anspruchsvolles Predictive Maintenance Projekt droht hier recht schnell eine Überforderung des Teams Wartung. Ohne externe Unterstützung wird es dann aufwändig die gewünschten Projektziele zu erreichen.
- Klare Wartungs-Strategie erforderlich:
Wie jede neue Management Struktur bedarf es auch bei der Implementierung von Predictive Maintenance Strukturen eine klare Wartungs- und Instandhaltungsstrategie. Dies gilt sowohl für die Produktions- als auch für die Haustechnik. Nur wer definiert hat, welches Gewerk in welchem Soll Zustand einschließlich festgelegter Verfügbarkeiten verbleiben soll kann im Predictive Maintenance hier die erforderlichen Parameter festlegen. Darüber hinaus gilt es im Allgemeinen sich eine genaue Übersicht zu verschaffen, an welchen Anlagen und Gewerken sich ein Mehrwert durch die Einführung von Predictive Maintenance ergeben könnte und bei welchen Maschinen und Anlagen hier möglicherweise der Aufwand den zukünftigen Ertrag übersteigen wird.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Einführung von Predictive Maintenance Strukturen ein komplexes Projekt ist, welches viel Erfahrung in der strukturierten Wartung- und Instandhaltung fordert. Die Anforderungen können mit einem erfahrenen Instandhaltungsteam, einer klarer Instandhaltungsstrategie sowie ggf. auch mit externer Unterstützung dann gemeistert werden, wenn die Projektziele klar definiert und sauber kommuniziert werden.
*Der Autor beschäftigt sich als studierter Facility Manager seit über 22 Jahren mit Wartungs- und Instandhaltungsprozessen sowohl in der Industrie als auch im Betrieb von komplexen Immobilien wie z.B. Einkaufscentern, Flughäfen, Kinos oder Hotels.
Peter Schmidt