Der Gesellschaftsvertrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) wurde am 18. Juni 1968 unterzeichnet. Gegründet wurde die WFG seinerzeit im ehemaligen Kreis Ahaus unter dem Namen „Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Ahaus mbH“. Mit der kommunalen Gebietsreform im Jahre 1975 wurde die WFG in „Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH“ umbenannt. Sie ist seither für das gesamte Kreisgebiet zuständig.
Bis etwa Mitte der 70er Jahre war die WFG im Wesentlichen ein „Ein-Mann-Betrieb“. Nach und nach sind weitere Fachberater hinzugekommen. Dies gab die Chance zu noch besserer Spezialisierung, zu hochwertigerer Beratungsqualität und stärkerer Orientierung an die Bedürfnisse der Betriebe. Nach der Gründung der WFG war zunächst die Ansiedlungswerbung, die Immobilienvermittlung und die Öffentlichkeitsarbeit das zentrale Tätigkeitsfeld der WFG. Ab Mitte der 70er Jahre trat dann verstärkt die Betreuung heimischer Unternehmen ins Zentrum der täglichen Arbeit, im Wesentlichen durch Beratung über die im Einzelfall in Frage kommenden öffentlichen Finanzierungshilfen. Im Zuge dieser Entwicklung war der Kreis Borken bis zum Auslaufen der Regionalförderung regelmäßig Spitzenreiter in der Hitliste derjenigen Kreise und kreisfreien Städte, die im Fördergebiet der regionalen Wirtschaftsförderung lagen.Zu weiteren wichtigen Arbeitsfeldern entwickelte sich die Beratung existenzgefährdeter Unternehmen sowie die Standortberatung von Unternehmen, die aus Immissionsschutz- oder Expansionsgründen verlagern wollen. In der Regel geht es dabei um Verlagerungen innerhalb der jeweiligen Kommune, oft auch um Verlagerungen innerhalb des jeweiligen Ortsteiles.
Ab Mitte der 80er Jahre wurde eine weitere wegweisende Entscheidung getroffen: Bei der WFG wurde das Arbeitsfeld „Innovationsberatung“ aufgebaut und in den Folgejahren konsequent weiter ausgebaut. Zu einem Eckpfeiler der Technologieberatung wurde die Datenbankrecherche, mit deren Hilfe ungezählte Informationen über Patent-, Markt-, Firmen- und Produktentwicklungen recherchiert wurden. Ebenfalls ab Mitte der 80er Jahre wurden die Gründungsberatung und die Gründungsbetreuung zu einer weiteren zentralen Schwerpunktaufgabe der WFG entwickelt.
Neben der individuellen Beratung wurden regelmäßige Informationsveranstaltungen und Seminarangebote für gründungswillige Personen bereitgestellt. In den dann folgenden Jahren rückten das Standortmarketing und die Entwicklung der wirtschaftsnahen Infrastruktur ebenfalls zunehmend in den Blickpunkt der Arbeit. Verbunden war dies mit einer deutlich stärkeren Vernetzung mit den wirtschaftsnahen Institutionen in der Region.
Im Bereich der Informationsdienstleistungen wurden neue Wege gegangen. Seit Dezember 1990 gibt die WFG im 3-monatigen Rhythmus eine eigene Zeitschrift heraus, die sich an die Unternehmen im Kreis Borken richtet und eine Fülle von Informationen aus dem regionalen Wirtschaftsleben direkt in die Betriebe hineinträgt. Außerdem wurden neue internetgestützte Informationsangebote entwickelt und den Unternehmen zur Verfügung gestellt: Die Gewerbeflächenbörse, die Betriebsdatenbank, die Immobilienbörse und die Kooperationsbörse.
Im Laufe der Jahre hat sich die Projektarbeit zu einem wesentlichen Bestandteil der Arbeit der WFG entwickelt. Durch gezielte Projekte werden konkrete Ziele in der Regel unter Beteiligung verschiedener Projektpartner angegangen, etwa zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft oder zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur im Kreis Borken.
Heute stellt sich die WFG als moderne, kompetente und serviceorientierte Anlaufstelle für Existenzgründer und Unternehmen dar. Die Arbeit der WFG wurde im Oktober 2012 durch die Auszeichnung als „Wirtschaftsförderung des Jahres“ im Rahmen des Großen Preises des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung bundesweit gewürdigt.