Handwerkmobil macht bei Anne-Frank-Realschule Station – Schülerinnen und Schüler schnuppern mit Begeisterung in Tischler- und Malerberuf
Handwerk hat nicht nur Zukunft. Im Handwerk zu arbeiten, bedeutet auch heute noch mit den eigenen Händen etwas zu schaffen. Wie das genau im Beruf des Tischlers und Malers aussehen kann, erlebten jetzt zahlreiche Kinder aus den Klassen fünf bis zehn der Anne-Frank Realschule in Ahaus.
Schon mehrfach hatte das HandwerkMobil in den letzten zwei Jahren die Realschule besucht. Dieses Mal wurden mit der mobilen MINT-Lernwerkstatt für die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Unterstützungsbedarf zwei berufsorientierende Projekttage im Handwerk gestaltet.
„Das HandwerkMobil ist einfach mega! Es bringt Schülerinnen und Schüler näher ans Handwerk, was eine echte Berufsperspektive sein kann, vermittelt Selbstbewusstsein in handwerklichen Tätigkeiten und bringt die Schülerinnen und Schüler dazu miteinander zu sprechen und eine Aufgabe gemeinsam anzugehen, was aus unserer Sicht ein besonderer sonderpädagogischer Nutzen ist“, erklärt Lehrerin Sandra Schlumm, die das HandwerkMobil mit ihren Kolleginnen nach vorheriger Schulung gebucht hatte.
Die Schülerinnen und Schüler erprobten sich zwei Tage lang an verschiedenen Aufgabenstationen, die typische Techniken aus dem Malerberuf und des Tischlers durch eigenes Ausprobieren vermittelten.
Echte Einblicke in den Beruf des Tischlers gab dabei Ausbildungsleiter Andreas Jöckel, Ausbildungsleiter bei Herholz. Er erklärte z.B., wie man mit einem Lasermessgerät den Raum ausmisst oder half bei Gemeinschaftsaufgaben, wie z.B. dem Bau einer Leonardo-Brücke An einer weiteren Station konnten Schülerinnen und Schüler durch Messen, Sägen und Schrauben selbst eine Grillzange fertigen.
Wie vielseitig der Beruf des Malers sein kann, erfuhren die Schülerinnen und Schüler ebenso durch eigenes Ausprobieren. Durch das Equipment des HandwerkMobils konnten Wände zur „Wandvorbereitung“ vor dem Malen gespachtelt und geschliffen werden. Danach wurden Wände tapeziert. Wunschfarben konnten gemischt und Wandornamente mit Stempeltechnik erstellt werden.
„Dieser Einsatz des Handwerkmobils war für uns wieder eine Bestätigung für unsere Nutzungskonzept, bei dem die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen und sich unter Anleitung unserer ehrenamtlichen Helfer sowie der zuvor qualifizierten Lehrer eigenständig mit viel Freude ihre handwerklichen Fähigkeiten testen und erleben“, so Projektleiterin Kirsten Venneman.
Über das Handwerkmobil:
Metalloberflächen bearbeiten, aus Holz etwas Eigenes bauen, Elektronik erleben – handwerkliches Arbeiten kann nicht nur Spaß machen, sondern zur Berufung bzw. ein Beruf mit Zukunft werden. Doch auch die Handwerksunternehmen im Kreis Borken stehen vor dem Problem des zunehmenden Fachkräftemangels. Für die Nachwuchsförderung ist es daher umso wichtiger, bereits frühzeitig Kontaktmöglichkeiten zu handwerklich-technischen Berufsfeldern zu schaffen. Genau hier setzt HandwerkMobil an. Als mobile MINT-Lernwerkstatt ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der Klassen fünf bis sieben im Kreis Borken unabhängig von den technischen und finanziellen Ressourcen ihrer Schule handwerkliche Projekte, Aktionen und Workshops zu erleben und ihre eigenen Fähigkeiten zu testen. Seit 2022 tourt das Handwerkmobil zu den Schulen im Kreis Borken. Idee, Konzeption und Umsetzung dieser besonderen Nachwuchsförderung stammt von dem unter dem Dach der WFG für den Kreis Borken angesiedelten zdi-Zentrum Kreis Borken. Die Kreishandwerkerschaft unterstützte dieses neue Angebot als weiteren Baustein der Nachwuchssicherung mit personellen Ressourcen.
Andreas Jöckel, Ausbildungsleiter bei Herholz, vermittelte Einblicke in den Beruf des Tischlers.
Wie kann mit dem Lasermessgerät der Raum ausgemessen werden? Andreas Jöckel zeigte die korrekte Anwendung dieses Tischlerwerkzeugs.
Welche Schritte gehören zum Tapezieren? Im Schutzanzug wurde mit viel Freude der Umgang mit Tapete, Kleister und Schere erprobt.
Auch ein Gespür für geometrische Formen ist im Tischlerhandwerk hilfreich.
Erst spachteln, dann malen. Techniken der Wandbearbeitung im Malerberuf wurden vermittelt.
Messen, Sägen, Schrauben – in wenigen Arbeitsschritten kann ein Grillzange aus Holz gefertigt werden.