Die Transformation gemeinsam gestalten – „European Green Deal“ in der betrieblichen Praxis
Rund 130 UnternehmerInnen aus den Kreisen Borken und Coesfeld informierten sich jetzt auf Einladung der WFG für den Kreis Borken, der wfc Coesfeld, der VR-Bank Westmünsterland eG und der NRW.BANK über die Möglichkeiten der neuen EU-Förderung „European Green Deal“. Neben vielen Herausforderungen und Auflagen können Unternehmen durch den Transformationsprozess durchaus wirtschaftliche Chancen, ob durch technologischen Wandel, eigene Innovationen oder die Erneuerung von unternehmerischer Infrastruktur bzw. die Umstellung auf erneuerbare Energien heben. Chancen, bei deren Umsetzung starke Transformationspartner durch Beratung, Finanzierung und Förderung unterstützen können, so das Fazit der Veranstaltung.
Nur noch 27 Jahre vom Ziel eines klimaneutralen Europas entfernt gilt es auch für die Unternehmen bei uns in der Region einen gangbaren Weg einzuschlagen. „Dieser Weg ist nur zu leisten durch technische Innovationen, eine staatenübergreifende Zusammenarbeit, ein neues Bewusstsein für Lösungen, Finanzierung und Förderung“, betonte Matthias Entrup, Vorstand der VR-Bank Westmünsterland eG, in seiner Begrüßung auf dem informativen Unternehmerfrühstück in der Eventlocaiton Crespello in Gescher-Hochmoor. Für den Schulterschluss zwischen Ökonomie und Ökologie sei es wichtig, Herausforderungen gemeinsam anzunehmen. „Dabei liegt der technologische Wandel in den Händen der Menschen in den Unternehmen. Ob Elektromobilität oder regenerative Energie – die WFG setzt sich gemeinsam mit weiteren Akteuren der Region für neue technische Möglichkeiten ein, so z. B. aktuell beim Thema Wasserstoff“, ergänzte WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter.
Fördermöglichkeiten durch Beratung prüfen lassen
Einblicke in und hinter die Förderkulisse des European Green Deal lieferten Peter Hentschel von der NRW.BANK sowie Cornelia Schwizer, ZENIT GmbH. Die Teilnehmenden erfuhren, dass sich hinter dem Gesamtpaket von 2,02 Billionen Euro nicht nur Förderungen in Form von Zuschüssen, sondern auch Garantien oder Kredite verbergen. Wertvolle Informationen zur Mittelverwendung und Mittelverwaltung, zu Antragstellung und Vergabeverfahren folgten. Allein im Land Nordrhein-Westfalen sei der European Green Deal mit insgesamt 3,1 Milliarden Euro u. a. auch in verschiedenen Wettbewerben wie „Innovatives NRW“ bis zum Jahr 2027 präsent. „Die NRW.BANK ist dabei ein Element der mittelbaren Förderung“, so Henschel.
Wie kann ich eine Förderung nutzen? Wann ist eine neue Technologie überhaupt förderwürdig? Welche verschiedenen EU-Programme gibt es? Welche sind chancenreich und welche auch niederschwellig umsetzbar? Antworten zu diesen Fragen und vielen mehr lieferte Cornelia Schwizer und untermauerte diese auch mit Beispielen aus der Praxis. Sie lud die anwesenden UnternehmerInnen ein das kostenlose Beratungsprogramm der ZENIT zu nutzen, um das am besten geeignete Förderprogramm, wie z.B. auch MID, Cascade Fundinig, Irasmus u. v. m. erkennen und nutzen zu können.
Weg zum nachhaltigen Wirtschaften – Fördertools auf Bundesebene
Ob Chance für Wachstum, Kostenreduzierung, Imageverbesserung, Unabhängigkeit oder auch Nachhaltigkeit als Strategie – Ingo Trawinski, Prokurist und Leiter der WFG-Betriebsberatung, zeigte viele unternehmerischen Ziele auf, die für die synergievolle Verbindung von Ökologie und Ökonomie in Betrieben sprechen und untermauerte diese mit eindrucksvollen Beispielen aus der unternehmerischen Praxis im Kreis Borken. „Es gibt bereits viele Förderprogramme, die Unternehmen helfen können nachhaltig und kostenbewusst zu wirtschaften, so z.B. auch ganz neu die Transformationsberatung oder auch Ökoprofit“, so Trawinski.
Nachhaltigkeit in der betrieblichen Praxis leben – Talkrunde mit Unternehmern
80 Prozent Energieautarkie – dass dies keine Zukunftsvision ist, sondern von Unternehmen in der Region bereits gelebt wird, brachte die Talkrunde ans Licht. Jörg Meyer zu Strohe, PlanET Biogas Group, stellte die Energieeffizienz seiner Gebäudeinfrastruktur am neuen Firmensitz in Gescher vor. Auf gewohnten Pfaden, elektrisch oder Wasserstoff angetrieben – durchaus kontrovers verlief die Diskussion zur Gestaltung nachhaltiger und zugleich kosteneffizienter Fuhrparks. „Wir wissen längst noch nicht, was hier die richtige Technologie ist“, so Uwe Stapper, Ruthmann Holdings GmbH und ergänzte: „Insgesamt sind wir jedoch längst schon ins Doing gekommen, so z.B. auch seit 2012 Ökoprofit-Betrieb“. Dabei sei es wichtig von der Markt- und Kundenseite her in die Zukunft zu denken und zu analysieren, was Kunden mittelfristig wünschen, um so die richtigen technologischen Produktentwicklungen mit der Bank als Transformationsbegleiter auf den Weg zu bringen, betonte Boris Testrot, Bereichsleiter Firmenkunden bei der VR-Bank Westmünsterland eG.
Bildunterschrift: Rund 130 Unternehmen nutzten das informative Unternehmerfrühstück, um sich über die Möglichkeiten zu informieren, wie sich die EU-Förderung European Green Deal in der betrieblichen Praxis umsetzen lässt.