Zufriedenere Mitarbeiter dank Benefits – wenn sie richtig eingesetzt werden
10. Dialog Fachkräfte zeigt, wie Zusatzleistungen zum Gehalt die Fachkräftesuche verbessern und die Mitarbeiterbindung erhöhen können
Fitnesskurse – bezahlt vom Arbeitgeber. E-Bikes, die Unternehmen ihren Mitarbeitern über steuervergünstigte Zusatzleistungen zum Gehalt ebenso finanzieren wie die private Handyrechnung: „Im Wettstreit um die immer rarer werdenden Fachkräfte suchen die Unternehmen im Kreis Coesfeld nach neuen Wegen, um Mitarbeiter zu gewinnen und möglichst langfristig zu halten. Mit Benefits kann das gelingen – wenn sie sich an den Wünschen der Mitarbeiter orientieren“, erklärte Dr. Kirsten Tacke-Klaus, Projektleiterin der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld am Dienstagabend zum Auftakt des 10. Dialog Fachkräfte im außergewöhnlichen Ambiente der GelatoMio Eis- und Nudelmanufaktur in Coesfeld.
Voraussetzung für den Erfolg von Benefits ist ein passgenauer Einsatz – diese These zog sich wie ein roter Faden durch die gemeinsame Veranstaltung von wfc, WFG Borken und Agentur für Arbeit Coesfeld. Und: „Wenn die Unternehmenskultur nicht stimmt, helfen auch die weltbesten Benefits nicht“, stellte Thomas Pry, Geschäftsführer der beeline solutions GmbH aus Münster schon zu Beginn in seiner Keynote fest. Das eigentliche Stichwort lautet dementsprechend: Mitarbeiterzufriedenheit. „Wer als Arbeitgeber daran kein Interesse hat, wird es nicht leicht haben im Wettbewerb um die Fachkräfte“, so Pry. Viele Unternehmen böten bereits zusätzliche Leistungen wie Altersvorsorge, Arbeitsplatzsicherheit oder flexible Arbeitszeiten, aber sie stellten das nicht deutlich genug heraus. „Die klassischen Werte sind auch in der jungen Generation sehr geschätzt.“
Diese Erfahrung hat auch die Pietsch-Gruppe gemacht, als die Personalabteilung Job-Räder eingeführt hat. Rund 88 Standorte hat der Großhändler für Sanitär, Heizung, Umwelt, Klima und Lüftung in ganz Deutschland – das Interesse am JobRad ist grundsätzlich vorhanden (insbesondere natürlich im Münsterland). „Nun fragen wir die Mitarbeitenden, welche Benefits für sie wichtig sind – und das sind neben dem Jobrad insbesondere Themen wie flexible Arbeitszeiten und -orte oder Kinderferienbetreuung“, sagte Personalentwicklerin Carina Bley. „Wir suchen den Dialog, nur so erhöhen die Benefits auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.“
Beim Ahauser Unternehmen Terhalle Holzbau sieht man es genauso. „Unser Ziel ist ein gesundes, zufriedenes und motiviertes Mitarbeiter-Team, denn nur so kann es auch etwas leisten“, erklärte Geschäftsführer Ludger Wittland. Das Handwerksunternehmen bietet daher schon lange freiwillige Leistungen an, die mittlerweile einen Katalog von 16 Bereichen umfassen. Dazu gehört ein Gesundheitsprogramm mit Bonuszahlungen von bis zu 180 Euro im Jahr ebenso wie ein betriebliches Vorschlagswesen aus dem seit 2016 schon rund 100 Ideen umgesetzt und eine fünfstellige Summe an die Mitarbeiter ausbezahlt worden ist. Extrem erfolgreich ist auch das betriebliche Gesundheitsmanagement. „Dank dieses Angebots haben sich die Fehlzeiten der Mitarbeiter zwischen 2014 und 2017 halbiert“, sagte Terhalle.
Benefits helfen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen. Welche Möglichkeiten es gibt und wie sie passend eingesetzt werden, erklärte Thomas Pry, Geschäftsführer der beeline solutions GmbH, beim 10. Dialog Fachkräfte. Foto: wfc
Autorin Sabrina Becker
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