Smarte Materialien, Smarte Oberflächen und 3D-Druck im Fokus – Zweites TECH CAMP vermittelt spannende Einblicke in die Forschung
22 TeilnehmerInnen informierten sich auf Einladung der WFG für Kreis Borken mit großem Interesse über aktuelle Trends und den Forschungsstand in der Oberflächentechnik, der Produktion kleinster Losgrößen und den 3D-Druck.
Das WFG Veranstaltungsformat „TECH CAMP“, das vor zwei Jahren mit Unterstützung der Sparkasse Westmünsterland ins Leben gerufen wurde, bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen Zugang zu zukunftsorientierten neuen Technologien, die von ExpertInnen aus der Forschung an einem ungewöhnlichen Ort und unter einfachsten Präsentationsmöglichkeiten erläutert werden. Echter Camp-Charakter sollte in diesem Jahr in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Stadtlohn aufkommen, doch pandemiebedingt fand die Veranstaltung online statt. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, betonte Dr. Markus Könning, Leiter der WFG- Innovationsberatung in seiner Begrüßung und ergänzte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir in der nächsten Runde bei der Feuerwehr Stadtlohn zu Gast sein dürfen.“
Kathrin Bonhoff, WFG-Innovationsberaterin, stellte zu Beginne das münsterlandweite Projekt „Enabling Networks Münsterland“ vor, das Unternehmen und Hochschulen dabei unterstützt, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für ihr Vorhaben zu finden. Neben Denkfabriken und innovativen Technologiescouting-Angeboten für die Unternehmen, werden in Innovations-Storys spannende Unternehmen und Produkte aus dem Münsterland vorgestellt. „Nutzen Sie die Gelegenheit auch Ihre Innovationstory über dieses Format zu verbreiten“, lud Kathrin Bonhoff die Teilnehmer zum Mitmachen ein, was von einigen Teilnehmern direkt positiv aufgenommen wurde.
Im Anschluss wurden in zwei Runden drei Parallel-Sessions durchgeführt.
Martin Gründkemeyer, Geschäftsführer des Netzwerk Oberfläche NRW, stellte in seiner Session „Antimikrobielle Oberflächen und innovative Membrantechnologien“ das Interreg-Projekt „Sustainable Surfaces & Membranes (S²M)“ vor, welches sich der Entwicklung von antimikrobiellen Oberflächen ohne die Verwendung konventioneller Biozide und Schwermetallverbindungen widmet. Zudem erläuterte er, was sich hinter dem neuen Konzept für einen neues Projekt zur zirkulären Wertschöpfung verbirgt: Die Vision von X-Lives ist es, innovative und nachhaltige Werkstoffe zu entwickeln, die möglichst lange im Produktlebenszyklus genutzt werden. „Wir werden u.a. ein Verfahren entwickeln, ausgediente Flügel von Windkraftanlagen chemisch wieder in ihre Bestandteile zu zerlegen und als Rohstoff wieder einsetzbar zu machen“, erläuterte Martin Gründkemeyer.
Spannende Einblicke erhielten die TECH CAMP-TeilnehmerInnen auch von Dr. Wiebke Wesseling, ebenfalls vom Netzwerk Oberfläche NRW, zum Thema „Smart Production“. Sie stelle aktuelle Ergebnisse aus Forschungsprojekten zu flexiblen Produktionsverfahren vor. Neben neuen 3D-Drucktechniken für bisher nicht druckbare Materialien und neuer zerstörungsfreier Messsysteme für die Qualitätskontrolle regte vor allem die Fleximould ein flexibles, programmierbares Tiefziehwerkzeugs das Interesse der ZuhörerInnen. „Mit der Fleximould ist auch Bauteil im Tiefziehverfahren mit der Stückzahl 1 wirtschaftlich herzustellen“, freute sich Dr. Wesseling.
Die dritte Session befasste sich mit der 3D-Druck Technik. Hierzu erläuterte Eugen Beierle ausführlich die verschiedenen Arten des 3D-Drucks, bspw. Lasersintern oder fused filament fabrication. Es stellte sich heraus, dass bereits einige der TeilnehmerInnen selbst erste Erfahrungen mit 3D-Druck haben oder diese Technik bereits regelmäßig einsetzen.
Nach intensivem Austausch in den Sessions stellte Dr. Markus Könning zum Abschluss des Camps die wichtigsten Programme der Innovationsförderung vor und wies auf die WFG-Beratungsleistungen hin.
Über das TECH CAMP:
Die Forschung liefert laufend neue Erkenntnisse und Technologien. Diese Technologien sind auch für kleine und mittlere Unternehmen von Bedeutung, um ihre Produkte, Verfahren und Dienstleistungen an den Stand der Technik anzupassen und ihre Stellung im Markt zu behalten oder zu verbessern.
ExpertInnen aus der Forschung berichten an einem ungewöhnlichen, inspirierenden Ort über zukünftige Leittechnologien und zeigen Ansatzpunkte für die Implementierung im eigenen Unternehmen auf – das ist das Konzept des TECH CAMP. Das TECH CAMP wurde 2019 ins Leben gerufen und wird von der Sparkasse Westmünsterland unterstützt.