Service, Beratung und Expertise für Wirtschaft hart am Wind – WFG stellt bei der Fa. Bresser Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vor
Im Rahmen des turnusgemäßen Presse-Gesprächs, für das die Fa. Bresser in Rhede in diesem Jahr Gastgeber war, stellte die WFG für den Kreis Borken im Beisein von Bürgermeister Jürgen Bernsmann und Verwaltungsvorstand Wilfried Kersting (in Vertretung des WFG-Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Dr. Kai Zwicker) ihre Aktivitäten aus dem vergangenen Geschäftsjahr vor.
„Die Herausforderungen für die Unternehmen im Kreis Borken waren im vergangenen Jahr äußerst vielfältig und dabei nicht nur konjunktureller, sondern auch struktureller Natur. Der so oft zitierten Multikrise hat die Wirtschaft mit Multiresistenz die Stirn geboten. Dennoch ist keineswegs Entwarnung angesagt. Die WFG konnte mit ihrem Team ein breites Angebot umsetzen, um Mittel und Wege zur Problemlösung aufzuzeigen und die Betriebe bestmöglich zu begleiten. Dabei standen die zentralen Themen der Zeit – der Fachkräftemangel, die Digitalisierung und Automatisierung sowie die Transformation der Wirtschaft – im Mittelpunkt. Aber auch das Thema Niederlande gelangte auf der Tagesordnung weit nach oben. Mit unserem interdisziplinären Ansatz schauen wir dabei immer von verschiedenen Seiten auf die Fragestellungen der Wirtschaft. Deshalb fängt Fachkräftesicherung bei uns schon bei den ganz Kleinen an, die Themen Digitalisierung und Fachkräftesicherung denken wir im Projekt DigiScouts aus einer Hand, für die Automatisierung in Unternehmen liefern wir gemeinsam mit Partnern Komplettpakete, und damit dafür auch die erforderliche Bandbreite bereitsteht, forcieren wir kreisweit den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur“, so ein Einblick von WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter. Dabei kamen den Unternehmen im Kreis Borken Hunderte Beratungen, zahlreiche Veranstaltungen und unzählige vermittelte Kontakte zugute.
Persönliche Beratung aller Leistungsbereiche genutzt
Insbesondere als Anlaufstelle für die intensive persönliche Beratung wurde die WFG vielfach genutzt, so allein 325 Mal im Bereich Betriebsberatung, 337 Mal in der Gründungsberatung, 170 Mal im Bereich Digitalisierung und 250 Mal im Bereich Innovationsberatung. „Die WFG genießt das Vertrauen der Unternehmen und steht mit einem erfahrenen Expertenteam für vielfältige Problemstellungen zur Seite“, so Schultewolter weiter. Mehr als 1.500 TeilnehmerInnen nutzten das Online- und Präsenz-Veranstaltungsangebot der WFG, so z.B. die vielfältigen Seminare und Workshops des „Starten im Kreis Borken“-Programms, die erstmals umgesetzte „Woche der Innovation“, das „Forum Nachhaltigkeit“, den „Dialog Fachkräftesicherung“ den „Dialog Innovation“ oder das „TechCamp“.
Nachfrage nach Förderung steigt
Ganz im Sinne des WFG-Leitbildsatze „Wir beraten und geben Hilfestellung, um zu fördern“, konnten Unternehmen bei der Beantragung umfassender Fördersummen unterstützt werden, so z.B. im Beratungsprogramm Wirtschaft NRW. Weiterhin wurden 16 Förderempfehlungen für das Gründungsstipendium.NRW ausgesprochen, 65 Unternehmen bei der Beantragung von Potentialberatungen, sieben Unternehmen bei der Beantragung von Transformationsberatungen unterstützt sowie 153 Bildungsschecks vermittelt. Rund 125 Unternehmen konnten erfolgreich einen Antrag für das attraktive Investitionsförderprogramm MID Digitale Sicherheit und den MID Gutschein Digitalisierung stellen.
Betriebsberatung
Die WFG-Betriebsberatung engagiert sich für die individuelle, vertrauensvolle und kompetente Beratung von Unternehmen in vielfältigen Themenstellungen, so z.B. auch bei der Unternehmensnachfolge. Hilfreich war im Berichtsjahr die Online-Nachfolge- und Kooperationsbörse der WFG mit 97 vermittelten Einträgen. Betriebe bei ihren Internationalisierungsaktivitäten zu unterstützen, ist eine Aufgabe der Betriebsberatung, die neue Impulse erhielt. So unterstützt die WFG Unternehmen darin, den Nachbarmarkt Niederlande aktiv zu erschließen. Im Einzelgespräch konnten vielfach konkrete Handlungsoptionen für den Aufbau und die Entwicklung von Marktaktivitäten in den Niederlanden erarbeitet werden.
Im Bereich Digitalisierung lagen die Schwerpunkte auf Beratung und Information zu den Themen Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit und digitale Kompetenzentwicklung. Im Rahmen des Förderprojekts Digiscouts konnten Auszubildende die Potenziale der Digitalisierung in Unternehmen aufdecken. In der zweiten Staffel der Weiterbildungsreihe Digital Maker nahmen 21 MitarbeiterInnen aus regionalen Unternehmen an sechs Workshops teil.
Viele neue Impulse zur Digitalisierung vermittelte wiederum die Veranstaltungsreihe „Digital Café“. Die WFG organisierte gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Lingen.Münster.Osnabrück die KI-Veranstaltungsreihe „Einführung von KI im Mittelstand“ mit dem Ziel, Unternehmen konkrete Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen und bei der Einführung von KI zu unterstützen.
Über zahlreiche Informationsveranstaltungen informierte die WFG auch im Jahr 2023 über gesetzliche Anforderungen und entsprechende Möglichkeiten der Umsetzung im Themenfeld Nachhaltigkeit. 17 Institutionen aus dem Kreis Borken konnten mit dem begehrten Ökoprofit-Siegel ausgezeichnet werden.
Im Berichtjahr wurde die WFG-Gründungsberatung mit der WFG-Betriebsberatung zusammengelegt. Als zertifiziertes STARTERCENTER NRW wurden im Bereich der Gründungsunterstützung die Serviceleistungen, Informationsveranstaltungen, individuelle Beratungsgespräche sowie Workshops und Fortbildungen für junge Unternehmen und Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln mit großer Akzeptanz angenommen. Mit rund 25 Workshop-Angeboten im Rahmen der Reihe „STARTEN IM KREIS BORKEN“ erhielten GründerInnen nicht nur wertvolle Informationen und Qualifizierungsangebote für die Gründung ihres Unternehmens, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten.
Innovationsberatung
Ob remote per Video, telefonisch oder vor allem persönlich – das Team der Innovationsberatung führte mehr als 250 intensive Gespräche mit UnternehmerInnen im Kreis Borken, um diese bei der Stärkung der eigenen Innovationskraft oder bei der Auswahl und Beantragung von Fördermitteln zu unterstützen. Ebenso unterstützte die WFG-Innovationsberatung Unternehmen erneut auf ihrem Weg zum „Große Preis des Mittelstandes“, der bundesweit als eine der anerkanntesten Auszeichnungen gilt. Im Berichtsjahr lagen 66 Nominierungen vor, 17 Unternehmen reichten Juryunterlagen ein, fünf Unternehmen strahlten bei dem Wirtschaftspreis in unterschiedlichen Preiskategorien. An den Start ging erstmals SAM, die „Strukturiere Automatisierungs-Methode“, die darauf abzielt, den Einstieg in die industrielle Automatisierung insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen im Kreis Borken zu erleichtern und frühzeitig Vorbehalte abzubauen. Zudem bot die Innovationsberatung erneut Netzwerke zu verschiedenen Themenkomplexen an, wie z.B. den Predictive Maintenance Stammtisch, die Fokusgruppe Robotik und das H2 Netzwerk Westmünsterland. Kick-Off gab es im Berichtsjahr für das INTERREG-Projekt Smart Solution Labs, ein offenes Forschungs- und Entwicklungslabor für KMU mit einem Projektvolumen von 2.114.684 Euro. Im Rahmen der dreijährigen Projektzeit arbeiten hier 120 Studierende grenzüberschreitend in 30 Projekten an Themenstellungen von 30 Unternehmen zusammen.
Standortmarketing
Das WFG-Standortmarketing zielte im Berichtsjahr erneut vor allem auf die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Service- und Beratungsleistungen für Unternehmen ab. Die Kooperationssendung „Made in Westmünsterland“, die die WFG für den Kreis Borken gemeinsam mit Radio WMW seit 2018 umsetzt, stellte in zwei Staffeldurchläufen weitere 20 „Hidden Champions“ aus dem Kreis Borken vor. Über Projekte, Beratungs- und Förderangebote der WFG-Leistungsbereiche, aber auch Best-Practice-Stories berichtete die WFG mit vier Kurzfilmen. In vier Ausgaben des Magazins „Wirtschaft aktuell“ berichtete die WFG als Herausgeber mit redaktionellen Beiträgen. Ebenso zeigte die WFG Präsenz auf kommunalen Gewerbeschauen, so in Gronau, Velen-Ramsdorf und Heek sowie auf der Expo-Real. Für Transparenz und serviceorientierte Kommunikation wurden die Social Media-Aktivitäten nochmals intensiviert. Im Rahmen von rd. 40 Presse-Mitteilungen wurde über die lokale Presse-Landschaft informiert. Den Kommunikations-Mix rundeten Online-Newsletter ab.
Fachkräftesicherung
Die im Berichtsjahr durchgeführten „Dialog-Fachkräfte“-Veranstaltungen zu den Themen Qualifizierung und New Work stießen auf großes Interesse. Weit über 100 Teilnehmende nutzten ebenso das Arbeitgeberforum zu top-relevanten Themen der Personalarbeit. Die Best- Practice-Reihe „einfach machen“ wurde Ende des Jahres 2023 mit dem Schwerpunktthema „Einbindung von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland“ in fünfter Auflage gestartet. Im August 2023 startete das Projekt JobGesund mit 17 Unternehmen, die engmaschig bei der Einführung und Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements begleitet werden. Das Forschermobil war im fünften Einsatzjahr insgesamt 35 Mal erfolgreich im Einsatz. Das von der WFG betriebene Forscherhaus in Stadtlohn, bzw. seit 2024 die Forschermühle, ist das entsprechende stationäre Angebot und dient als zentraler MINT-Lernort für Kinder und Jugendliche, der von mehr als 350 Kindern besucht wurde. Das HandwerkMobil konnte an 32 Tagen praktische Erfahrungen in handwerklichen Berufsfeldern ermöglichen. Die Förderung der vertieften Berufs- und Studienorientierung ab Klasse 7 wird mit dem zdi-MINT-BSO-Programm unterstützt. So konnten insgesamt 14 Kurse lokaler Schulen und weiterer Einrichtungen, u.a. auch das Duale Orientierungspraktikum (#dop4u), gefördert werden. An der kreisweiten „Nacht der Ausbildung“ beteiligten sich 480 lokale Unternehmen.
Breitbandinfrastruktur
Bei der weiteren Glasfasererschließung im förderrechtlich relevanten Bereich übernahm die WFG in enger Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen und der Kreisverwaltung federführend die Koordination des kreisweiten Graue Flecken-Förderprogramms. Nachdem im Herbst 2022 Fördermittel in Höhe von 80 Mio. Euro von Bund und Land gesichert werden konnten, lag der Schwerpunkt im Berichtsjahr auf dem Ausschreibungsverfahren und der Verhandlung mit Telekommunikationsunternehmen. Die abschließende Angebotsbewertung erfolgte im Dezember 2023. Als wichtiges Ergebnis konnte hier eine finale Wirtschaftlichkeitslücke von insgesamt 30 Mio. Euro für den Ausbau der Fördergebiete beziffert werden.