Grünes Licht für Interreg VI-Projekt – Studierende arbeiten in deutsch-niederländischen Smart Labs grenzüberschreitend an Unternehmenslösungen
Das von der WFG für den Kreis Borken als Leadpartner entwickelte Projekt “Smart Solution Labs” wurde jetzt genehmigt. Der Beschluss erfolgte durch den Regionalen Lenkungsausschuss EUREGIO des europäischen Förderprogramms Interreg VI Deutschland-Nederland. Mit Gesamtprojektkosten in Höhe von 2.114.684,30 Euro wird grenzüberschreitend bis zum Jahr 2026 an Unternehmenslösungen gearbeitet.
Neben der WFG für den Kreis Borken sind die Saxion Hogeschool, Verenigde Maakindustrie Oost Nederland, FH Münster und die Westfälische Hochschule Bocholt Partner. In dieser deutsch-niederländischen Kooperation werden Smart Labs eingerichtet, in denen Studierende verschiedener Fachrichtungen, wie z.B. Bionik, Energie- und Umwelttechnik an realen aktuellen Aufträgen von Unternehmen aus der Region arbeiten. Das können zum Beispiel Lösungen für Materialeinsparungen oder nachhaltige Recyclingverfahren für gebrauchte Produkte sein. In gemischten Teams aus deutschen und niederländischen StudentInnen erarbeiten sie gemeinsam Ideen, weisen auf Probleme hin, präsentieren Forschungsergebnisse und legen gemeinsam die nächsten Schritte fest.
Studierenden bietet die Zusammenarbeit im Smart Lab eine Gelegenheit, frühzeitig mit innovativen Unternehmen aus der Region in Kontakt zu kommen und praktische Erfahrungen mit Forschungsaufträgen zum aktuellen Geschehen zu sammeln. Darüber hinaus sehen die Projektpartner in den Smart Labs ein Instrument, die StudentInnen an den Arbeitsmarkt in der Grenzregion zu binden, um sie langfristig in der Grenzregion zu halten.
„Der Markt hat auf beiden Seiten der Grenze mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu kämpfen. Für die Grenzregion ist es daher wichtig, einen attraktiven Arbeitsmarkt für Absolventen bereitzustellen“, so WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter und ergänzt: „Darüber hinaus profitieren die KMU in unserer Region von den Forschungsergebnissen der Studierenden.“ So ist es Ziel der Smart Labs, dass die StudentInnen sehr konkrete Lösungen vorlegen.
Dafür sind die Smart Labs acht Wochen lang aktiv. Zu Beginn eines Smart Labs erhalten die Studierenden Aufgaben, wie beispielsweise selbstständige Untersuchungen oder den Austausch mit Experten. Im weiteren Verlauf des Projekts arbeiten sie an neuen Herangehensweisen für innovative Konzepte oder sogar Prototypen. „Die Umsetzung kann z. B. in den Kreativwerkstätten der Hochschulen geschehen. In dem bis 2026 laufenden Projekt können wir voraussichtlich 120 StudentInnen und 30 KMU durch die Einrichtung von Smart Labs miteinander verbinden“, freut sich Projektkoordinatorin Renate Warmers, WFG-Innovationsberatung.
Des Weiteren wird eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen außerhalb des Projekts angedacht, zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums oder einer Abschlussarbeit.
Wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist, zeigt sich bei der Bearbeitung von Aufgaben. Aufgrund der unterschiedlichen Mentalitäten und Herangehensweisen der beiden Nationalitäten ergänzen sich die Studierenden gegenseitig und sorgen gemeinsam für einen größeren Mehrwert. Dafür bringen alle Studierenden das Wissen aus ihrem eigenen Studium in den Niederlanden oder Deutschland mit. „Unbekannt macht ungeliebt“ – deshalb wollen die Partner in diesem neuen europäischen Projekt mit der Vorstellung aufräumen, dass der Arbeitsmarkt an der Grenze aufhört.
Das Projekt „Smart Solution Labs“ wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. Darüber hinaus beteiligen sich folgende Interreg-Partner: das Ministerium für Wirtschaft und Klima und die Provinz Overijssel auf niederländischer Seite und das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW auf deutscher Seite.
(Fotonachweis: Saxion Hogeschool)
120 deutsch-niederländische Studierende werden ab dem kommenden Jahr im jetzt genehmigten Interreg VI-Projekt „Smart Solution Labs“ grenzüberschreitend Unternehmenslösungen erarbeiten.