Das Forscherhaus in Stadtlohn öffnet seine Türen – Kinder aus Kitas und Grundschulen entdecken MINT-Welten in einer erlebnisorientierten Lernwerkstatt
Nach etwa zwei Jahren Vorbereitungsarbeit und Abstimmung mit den Projektpartnern sowie vielen regionalen Unterstützern aus Wissenschaft und Wirtschaft ist es so weit: Das Forscherhaus in Stadtlohn öffnet als Lernwerkstatt für das forschend-entdeckende Lernen seine Türen. Kinder aus Kitas- und Grundschulen im Kreis Borken können ab sofort in einer anregenden Umgebung, gestaltet aus vielfältigen Forschungssituationen, spannende Lernerfahrungen im MINT-Bereich sammeln.
Auf mehr als 100 Quadratmetern warten unterschiedlichste Forscherimpulse und Materialien darauf, von den Kindern und ihren pädagogischen Fachkräften entdeckt zu werden. Die vorbereiteten Forscherangebote decken viele MINT-Themen ab, wie z.B. Mathematik, Klänge und Geräusche, Optik, Technik, Forschen – rund um den Körper, Informatik, Strom und Energie, Wasser und Bionik. Die Angebote und die zugrunde liegende pädagogische Haltung sind dabei in weiten Teilen angelehnt an die bundesweite MINT-Initiative „Haus der kleinen Forscher“, die im Kreis Borken bereits seit vielen Jahren von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG) umgesetzt wird.
Veronika Droste und Kirsten Vennemann vom WFG-Team Fachkräftesicherung haben das Konzept mit Hilfe ihrer Erfahrung im Nachwuchsförderbereich und im regelmäßigen Austausch mit kompetenten Partnern entwickelt. „Die Räumlichkeiten und die Ausstattung haben einen enormen Aufforderungscharakter für die Kinder. Sie können hier ihren eigenen Forschungsfragen, fachlich begleitet von ihren Erzieherinnen, Erziehern und Lehrkräften nachgehen. Gerade auch im MINT-Bereich gibt es einen großen Fachkräftebedarf. Umso schöner ist es, dass die Kinder hier spielerisch an naturwissenschaftliche, mathematische und technische Themen herangeführt werden“, so Vennemann und Droste.
Der Besuch des Forscherhauses kostet pro Besuch 50 Euro. Es kann für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren tageweise für freies Forschen in einem inspirierenden Umfeld gebucht werden. Pädagogische Fachkräfte müssen als Voraussetzung vorab lediglich spezielle Workshops der WFG besuchen, die in die Pädagogik und die Räumlichkeiten des Forscherhauses einführen. Die Workshops bereiten ideal auf den Forscherhaus-Besuch vor, auch wenn es um die Reflektion der Erfahrungen mit den Kindern geht, um das Erlebte und die Aktivitäten nachhaltig wirken zu lassen. Der Start der speziellen „Forscherhaus-Workshops“ und weiteren „Haus der kleinen Forscher“ Workshops soll noch in den Sommerferien erfolgen.
Viele Unterstützer aus der Wirtschaft
„Wir freuen uns, dass uns von der ersten Idee bis zur jetzigen Realisierung schon so viele Unterstützer begleitet haben“, berichtet Veronika Droste. Die WFG ist zentraler Umsetzungspartner und hat neben anderen Projektpartnern die Forscher-Angebote konzeptioniert und die Räume so ausgestattet, dass diese als zentraler MINT-Lernort genutzt und mit Leben gefüllt werden können. Unterstützer waren außerdem die Projaegt GmbH aus Ahaus – die Fördermittel für das Mobiliar und die technische Ausstattung über das Programm Kleinprojekte aus Bundes- und Landesmittel generieren konnte und die Stadt Stadtlohn, die derzeit noch die Mietkosten für die Räume übernimmt. Die WFG koordiniert außerdem die Gewinnung lokaler Unternehmen als Umsetzungspartner. „Bereits bei der Einrichtung und Ausstattung der Forscherecken haben uns zahlreiche Unternehmen aus der Region geholfen“, freut sich Droste. Aktuell richtet beispielsweise die Tenbrink-Gruppe aus Stadtlohn einen kindgerechten Werkraum im Forscherhaus ein. Außerdem unterstützte die Borgers GmbH aus Stadtlohn die Einrichtung der Technikecke, das Unternehmen zsd Solar aus Emsbüren die Anschaffung des Strom- und Energie Forschermaterials und mit Hilfe des Architekturbüros Tenhündfeld konnte verschiedenes Baumaterial angeschafft werden. Weitere regionale Unternehmen habe ebenfalls ihre Bereitschaft zur Unterstützung zugesagt
Weiteres Forschermaterial sowie der Personaleinsatz wurde über das zdi Zentrum (Zukunft durch Innovation.NRW (kurz: zdi) ist eine Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen) der .WFG mitfinanziert.
Ideale Übergangslösung in der Dufkampstraße
Die Verortung des Forscherhauses war von Beginn an in der geplanten „Berkelmühle“ in Stadtlohn vorgesehen. Mit der Villa in der Dufkampstraße 40 konnte eine hervorragende Übergangslösung gefunden werden, die voraussichtlich bis zum Jahr 2023 genutzt werden soll. Die Villa teilt sich das Forscherhaus mit dem Coworking Space CW+, das Arbeitsplätze für Freiberufler, Startups, Kreative und kleine Unternehmen auf jeweils zwei Etagen bietet. Die mittlere Etage sowie der Werkraum im Keller sind ganz den kleinen Forschern überlassen. So wird hier Arbeiten und Forschen an einem gemeinsamen Ort gelebt
Nachhaltige Lösung weiter entwickeln
Das Forscherhaus ist ein offenes Konzept, das sich stetig weiterentwickelt. Geplant ist z.B. auch der Besuch von Auszubildenden aus Unternehmen, die den Kindern von ihrer Tätigkeit zum Beispiel als Elektroniker oder Schreiner berichten können. Langfristig sollen neben den regionalen Unternehmen weitere Kooperationspartner gefunden werden. Die Westfälische Hochschule aus Bocholt hat bereits konkrete Ideen dazu entwickelt. (Bericht folgt in Kürze).
Bisher wurde das Gesamtbudget für das Forscherhaus von der WFG für den Kreis Borken (im Rahmen der zdi EFRE Förderung), der Stadt Stadtlohn und der Initiative „VITAL NRW“, einem Förderprogramm des Landes NRW, getragen. Der langfristige Fortbestand des Forscherhaus soll jedoch langfristig und unabhängig als MINT-Angebot durch einen Förderverein gesichert werden.
Interessierte Unternehmen, Kitas und Grundschulen können mit Veronika Droste (droste@wfg-borken.de) Kontakt aufnehmen.
Freuen sich darüber, dass das Forscherhaus nun in Stadtlohn für Kitas- und Grundschulen seine Türen öffnet – (v.l.) Citymanager Gianpetro Salerno, WFG-Geschäftsführer Dr. Daniel Schultewolter, Katharina Reinert (WFG), Bürgermeister Berthold Dittmann, Veronika Droste (WFG), Kirsten Vennemann (WFG).